Pressemitteilung – Neues Tafelwerk im Abitur
Die Landesschülervertretung Thüringen (LSV) äußert ihre tiefe Besorgnis über die
jüngst vorgeschlagene Idee, das bewährte Tafelwerk im Abitur ab dem Jahr 2025
durch ein „Formeldokument“ zu ersetzen. Die LSV Thüringen sieht in dieser
vorgeschlagenen Umstellung eine Vielzahl von Herausforderungen und hält sie für
überhastet und mangelhaft kommuniziert.
Die geplante Umstellung auf ein Formeldokument im Abitur stellt einen erheblichen
Schritt in der Prüfungsgestaltung dar, der direkte Auswirkungen auf die
Schülerinnen und Schüler hat. Die LSV Thüringen betont, dass die Schülerinnen seit Anfang der Sekundarstufe 1 gelernt haben, mit dem Tafelwerk zu arbeiten, das sich als wertvolle Unterstützung während der Prüfungen erwiesen hat. Die kurzfristige Einführung eines neuen Systems würde den Schülern die vertraute Hilfe nehmen und unerwarteten Belastungen aussetzen.
Darüber hinaus erkennt die Landesschülervertretung Thüringen den eigentlichen Sinn hinter der vorgeschlagenen Maßnahme nicht. Das Auswendiglernen von Formeln, wie es bei einem Formeldokument erforderlich wäre, hat nur begrenzte Relevanz im Alltag der Schülerinnen und Schüler und kann daher als unnötiger Lernfaktor betrachtet werden. Es wäre weitaus sinnvoller, den Schülerinnen
beizubringen, wie sie effektiv mit dem Tafelwerk umgehen können, da dies ihre
Fähigkeiten zur Informationsbeschaffung, Interpretation und Anwendung von
Wissen in prüfungsrelevanten Situationen stärkt.
Das Tafelwerk stellt nicht nur ein Nachschlagewerk dar, sondern lehrt den
Schülerinnen und Schülern auch den richtigen Umgang mit umfangreichen
Informationen. Es fördert ihre Fähigkeit zur selbstständigen
Informationsbeschaffung und zur Lösung komplexer Aufgaben. Der Umgang mit
dem Tafelwerk ist daher ein wesentlicher Bestandteil des Lernprozesses und sollte
nicht vernachlässigt werden.
Die Landesschülervertretung Thüringen fordert daher den Schülerinnen und
Schülern genügend Zeit und Unterstützung zu geben, um sich an ein neues
Prüfungssystem anzupassen. Gleichzeitig müssen die Kommunikation und die
Begründung für diese Maßnahme verbessert werden, um die betroffenen
Schülerinnen und Schüler angemessen einzubeziehen und ihre Bedenken ernst zu
nehmen.
Die LSV Thüringen wird sich weiterhin für eine qualitativ hochwertige und gerechte
Bildung einsetzen, die die Bedürfnisse und Interessen der Schülerinnen und Schüler
in Thüringen berücksichtigt.