Kritik am Haushaltsentwurf 2021

Pressemitteilung

Landesschülervertretung übt scharfe Kritik am Haushaltsentwurf 2021

Stellungnahme zur nicht geplanten Neueinstellung von Lehrkräften in den Thüringer Schuldienst im Jahr 2021

In den letzten Monaten wurde oft gesagt, aus Krisenzeiten würde man lernen. Doch der Haushaltsentwurf der Landesregierung für das Jahr 2021 zeigt im Bereich der Bildung das genaue Gegenteil. Trotz des großen Lehrermangels, der die Diskussionen im Bildungsbereich vor der Corona-Krise dominierte, und der erneuten Verschärfung in den Pandemiezeiten finden sich im Entwurf keine neuen Stellen für Lehrerinnen und Lehrer. Dieses Vorgehen kritisiert die Landesschülervertretung Thüringen auf das schärfste.

Lehrermangel ist ein nachhaltiges Problem

Der Lehrermangel an Thüringens Schulen ist nicht erst seit kurzer Zeit das diskussionsbestimmende Thema in der landesweiten Bildungspolitik. Die Ursachen für die derzeitige unbefriedigende Situation liegen schon einige Jahre zurück, doch ohne aktives Handeln werden sie noch lange zu spüren sein. Indem heute und in der kommenden Zeit die Chance vertan wird, neue Lehrerstellen zu schaffen, wird dieses Problem nicht nur verstärkt, sondern auch weiter aufgeschoben und zukünftigen Generationen zur Last gelegt. Dazu Selma Konrad, Vorsitzende der Landesschülervertretung Thüringen: „Das Versäumen von Lehrerneueinstellungen ist für alle derzeitigen, aber auch zukünftigen Schülerinnen und Schülerin, Eltern sowie Lehrerinnen und Lehrer eine enorme Belastung. Wir schwächen damit nachhaltig unser Thüringer Bildungssystem.“

„Kompromissvorschlag“ ist inakzeptabel

Um trotz des zu wenigen Personals den Unterricht absichern zu können, kursiert derzeit der Vorschlag, die Unterrichtsstunden für Schülerinnen und Schüler zu verringern, während die Pflichtstunden des Lehrerkollegiums angehoben werden sollen. „Dieser Vorschlag entbehrt jeglichem Verständnis für die Probleme an unseren Schulen. Viele Lehrerinnen und Lehrer sind ohnehin in der derzeitigen Situation überlastet. Mit dem Anheben der Pflichtstunden verschlimmern wir diese Problematik nur noch mehr“, so Selma Konrad. Hinzu komme, so Konrad weiter, dass vor allem in der letzten Zeit wieder klargeworden ist, wie wichtig jede einzelne Unterrichtsstunde für Schülerinnen und Schüler sein kann – das Verringern der Schulstunden kann und darf also erst recht kein Mittel sein, um den Lehrermangel zu bekämpfen. Sowohl kurz- als auch langfristig wird es nicht möglich sein, dem Lehrermangel ohne Neueinstellungen begegnen zu können. Darum resümiert Selma Konrad: „Das durch den Haushaltsentwurf geplante Vorgehen ist unverantwortlich. Die Zukunft der Bildung hängt ganz fest mit der Qualität und Quantität der Lehrerinnen und Lehrer im Thüringer Schuldienst zusammen.“

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