Landesschülervertretung fordert langfristiges Denken und zielorientiertes Handeln
Pressemitteilung
Landesschülervertretung fordert langfristiges Denken und zielorientiertes Handeln
Stellungnahme zum Präsenzunterricht der Abschlussklassen, der Versetzungsgarantie und den anstehenden Abschlussprüfungen
Bestmöglichen Unterricht für alle gewährleisten
Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen befinden sich seit nunmehr zwei Wochen wieder im Präsenzunterricht. Dieser besondere Fokus ist zwar zu begrüßen, allerdings ist die Sinnhaftigkeit der Präsenz der Schülerinnen und Schüler an den meisten Schulen stark anzuzweifeln. Bisher wurden die Stunden vor allem dadurch genutzt, dass Lehrerinnen und Lehrer den anwesenden Schülerinnen und Schülern Aufgaben zum selbstständigen Lösen gegeben haben, die genauso gut Zuhause bearbeitet und über die Schulcloud hätten abgegeben werden können.
Dazu Selma Konrad, Vorsitzende der Landesschülervertretung Thüringen: „Es ist zwar gut, dass die diesjährigen Abschlussjahrgänge bevorzugt behandelt werden, doch wir müssen sie, gerade in Corona-Zeiten, nicht für das selbstständige Lösen von Aufgaben in die Schule schicken. Damit gehen wir ein vermeidbares Risiko ein. Der Fokus sollte nicht auf präsentem, sondern sinnvollem Unterricht liegen. Es kommt nicht auf die Unterrichtsform, sondern dessen Gestaltung an.“ Diese könne, so Konrad weiter, auch durch ein funktionierendes Zusammenspiel von Distanz- und Präsenzunterricht gelingen. Doch dazu müsste auch die Möglichkeit der Videokonferenzen endlich flächendeckend und häufiger genutzt werden. Dies gelte nicht nur für die Unterrichtung der Abschlussjahrgänge, sondern für alle Klassenstufen.
Selma Konrad: „Wir merken alle, dass der digitale Unterricht nicht das ersetzen kann, was wir normalerweise im Klassenzimmer erreichen. Doch dieser hat eigentlich viel Potenzial. Wir sind nur nach fast einem Jahr noch immer weit unter dem Niveau, das wir eigentlich haben könnten.“
Dazu Selma Konrad, Vorsitzende der Landesschülervertretung Thüringen: „Es ist zwar gut, dass die diesjährigen Abschlussjahrgänge bevorzugt behandelt werden, doch wir müssen sie, gerade in Corona-Zeiten, nicht für das selbstständige Lösen von Aufgaben in die Schule schicken. Damit gehen wir ein vermeidbares Risiko ein. Der Fokus sollte nicht auf präsentem, sondern sinnvollem Unterricht liegen. Es kommt nicht auf die Unterrichtsform, sondern dessen Gestaltung an.“ Diese könne, so Konrad weiter, auch durch ein funktionierendes Zusammenspiel von Distanz- und Präsenzunterricht gelingen. Doch dazu müsste auch die Möglichkeit der Videokonferenzen endlich flächendeckend und häufiger genutzt werden. Dies gelte nicht nur für die Unterrichtung der Abschlussjahrgänge, sondern für alle Klassenstufen.
Selma Konrad: „Wir merken alle, dass der digitale Unterricht nicht das ersetzen kann, was wir normalerweise im Klassenzimmer erreichen. Doch dieser hat eigentlich viel Potenzial. Wir sind nur nach fast einem Jahr noch immer weit unter dem Niveau, das wir eigentlich haben könnten.“
Versetzungsgarantie birgt schwerwiegende Folgen in sich
Das automatische Versetzen in jeder Klassenstufe ohne das Erlangen aller für die kommenden Schuljahre relevanten Kompetenzen scheint zwar kurzfristig eine Problemlösung zu sein, verursacht allerdings langfristig nur viel mehr Probleme. Stattdessen sollte die ausführliche pädagogische Einschätzung der Fachlehrerinnen und Fachlehrer vor Ort ausschlaggebend für das Erreichen der nächsten Klassenstufe sein. Überdies trägt diese Maßnahme dazu bei, Probleme der kommenden Schullaufbahnen vorzubeugen. Dennoch sollte es die Möglichkeit geben, freiwillig zurückzutreten. Selma Konrad: „Eine grundsätzliche Versetzungsgarantie würde langfristig schwerwiegende Folgen mit sich ziehen und das Problem nur nach hinten verschieben.“
Nachteilsausgleich für Absolventinnen und Absolventen
Alle Schülerinnen und Schüler, die in diesem Jahr ihren Abschluss erhalten sollen, sind durch die zwei langen Schulschließungsphasen teils erheblichen Nachteilen ausgesetzt. Diese müssen durch Anpassungen in den Prüfungsmodalitäten ausgeglichen werden. Mögliche Wege wären bei den Abiturprüfungen die Bereitstellung von mehr Wahlaufgaben oder eine höhere Anzahl an dezentral formulierten Aufgaben. Damit könnte zusätzlich dem Umstand der Chancenungleichheit entgegengewirkt werden, der durch unterschiedliche Quarantäne-Anordnungen, zeitweise regional sehr verschiedene Infektionsgeschehen und den daraus folgenden Maßnahmen für einzelne Schülerinnen und Schüler bzw. Schulen entstanden ist.
Das grundsätzliche Durchführen von Abschlussprüfungen sollte allerdings, unabhängig davon, um welchen Abschluss es sich handelt, nicht infrage gestellt werden.
Dazu Selma Konrad: „Wir müssen verhindern, dass dieser Jahrgang ein Corona-Jahrgang wird. Das Virus sorgt so schon für viele Einschränkungen und Nachteile. Da dürfen wir nicht auch noch im Bildungsbereich weitere nachhaltige Beeinträchtigungen zulassen, die vermieden werden könnten. Schülerinnen und Schüler müssen auch mit einem 2021-Abschluss gute Chancen auf den Ausbildungs- oder Studienplatz haben.“
Das grundsätzliche Durchführen von Abschlussprüfungen sollte allerdings, unabhängig davon, um welchen Abschluss es sich handelt, nicht infrage gestellt werden.
Dazu Selma Konrad: „Wir müssen verhindern, dass dieser Jahrgang ein Corona-Jahrgang wird. Das Virus sorgt so schon für viele Einschränkungen und Nachteile. Da dürfen wir nicht auch noch im Bildungsbereich weitere nachhaltige Beeinträchtigungen zulassen, die vermieden werden könnten. Schülerinnen und Schüler müssen auch mit einem 2021-Abschluss gute Chancen auf den Ausbildungs- oder Studienplatz haben.“
Prüfungsfächer bei BLF, Realschul- und Hauptschulabschluss reduzieren
Auch bei den Prüfungen, die einen Real- oder Hauptschulabschluss bzw. eine denen gleichwertige schulische Bildung mit sich bringen, müssen Anpassungen vorgenommen werden. Hierbei wäre eine Orientierung an der Abmilderungsverordnung des vergangenen Jahres sinnvoll, die unter anderem die Reduzierung von Prüfungsfächern bzw. eine Auswahl zwischen diesen vorsah. Eine Prüfungsgarantie sollte aber auch hier gewährleistet sein. Selma Konrad warnt vor allem vor zu eiligen Schlüssen bei der Besonderen Leistungsfeststellung: „Die BLF gibt Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, schon einmal vor dem Abi in einer Prüfungssituation gewesen zu sein. Das ist eine wichtige Erfahrung und sicher auch ein Grund dafür, dass Thüringen immer zu den Ländern mit den besten Abiturdurchschnitten gehört. Diese Chance sollten wir dieses Jahr und auch in den nächsten Jahren niemandem wegnehmen.“ Gleichzeitig sei die BLF für all diejenigen, die danach das Gymnasium verlassen, eine Vorbereitung auf die Prüfungen an den Berufsschulen: „Auch eine Ausbildung kann nicht ohne das erfolgreiche Absolvieren von Prüfungen geschafft werden.“
Alle Prüfungen in Diskussion berücksichtigen
Auch Berufsschülerinnen und Berufsschüler, die in diesem Jahr ihre (Zwischen-)Prüfungen ablegen, müssen in der Diskussion um Nachteilsausgleiche für Prüfungsjahrgänge berücksichtigt werden. Es muss Lösungen geben, wie auch bei den bundesweiten IHK-Prüfungen entstandene Nachteile ausgeglichen werden können. „In den aktuell sehr wichtigen Prüfungsdiskussionen dürfen wir die Berufsschülerinnen und -schüler nicht vergessen. Auch sie haben zum Teil große Rückstände im Schulstoff, was sich bei den Prüfungen äußerst negativ auf die Ergebnisse auswirken kann“, so Selma Konrad. Allerdings müsse hier besondere Vorsicht beim Nachteilsausgleich geboten sein, da in der Prüfung praktische Kenntnisse abgefragt werden, die für die Ausübung des späteren Berufes elementar sind.
Hallo Ihr Lieben,
Ganz toll was Ihr macht. Wo finde ich die Zusammenfassung zum gestrigen Livestream?
LG Kerstin Leo
Hallo Kerstin Leo,
die Verschriftlichung der Fragen bzw. die schriftliche Beantwortung der übrigen Fragen, die aus Zeitgründen nicht im Livestream gestellt werden konnten, ist noch nicht ganz abgeschlossen. Sobald wir damit fertig sind, ist alles unter lsv-thüringen.org/holter-livestream zu finden.
Liebe Grüße